Sechzehn Objekte – Siebzig Jahre Yad Vashem
Deutscher Bundestag, Berlin
27.1.–17.2.23
Sechzehn Objekte – Siebzig Jahre Yad Vashem
Zeche Zollverein, Essen
6.3.–29.5.23
Auf der Fensterbank steht der Chanukka-Leuchter, draußen hängt die Hakenkreuzfahne am Gebäude der NSDAP.
Nur wenige Bilder haben eine solche Kraft wie das Foto von Rosi (Rahel) Posner, Frau des Rabbiners aus Kiel.
Eine zusätzliche Bedeutung erhält das Foto jedoch aus zwei Gründen: Zum einen hat Rosi (Rahel) Posner das Bild bereits 1931 aufgenommen, zwei Jahre bevor die Nationalsozialisten in Deutschland die Macht übernahmen. Zum anderen hat genau dieser Chanukka-Leuchter mit seinen Besitzern die Flucht überlebt und wurde von den Nachkommen an die Internationale Holocaust Gedenkstätte Yad Vashem übergeben. Dort ist er heute im Museum ausgestellt. Die Macht von Objekten und die Geschichten, die sie erzählen, sind der Ausgangspunkt für diese Ausstellung.
Jeder der sechzehn ausgestellten Gegenstände ist völlig eigen. Die Objekte eint, dass sie einer Familie oder einer Person gehörten, die einst in Deutschland lebte und selbstverständlicher Teil der Gesellschaft war. Sie wären unscheinbare Alltagsgegenstände geblieben, wenn sie nicht für unzählige Leben und Gemeinschaften stünden, die zerstört wurden. All diese Objekte befinden sich heute in der Sammlung von Yad Vashem.
Die sechzehn Objekte kommen aus unterschiedlichen Orten, je eines aus den heutigen sechzehn Bundesländern Deutschlands. Dies ist eine Erinnerung daran, dass jede Stadt in Deutschland mit dem Holocaust einen Teil ihrer Geschichte, ihrer Identität verloren hat. Für diese Ausstellung kehren diese Gegenstände zum ersten Mal nach Deutschland zurück. Die internationale Holocaust-Gedenkstätte Yad Vashem, die in diesem Jahr ihr 70-jähriges Bestehen begeht, bewahrt, erforscht, präsentiert und lehrt diese verlorenen Geschichten.
Kuratorin: Ruth Ur
Co-Kurator: Michael Tal
Projektleitung: Lukas Geck
Projektteam: Sarah Eismann, Margit Emesz, Evgeny Rozin, Eva Weinrautner
Grafik Design: Distaff Studio
Ausstellungsarchitektur: Kooperative für Darstellungspolitik
Fotos: Christina Stohn, Marvin Systermans