I’ve Seen the Wall - Louis Armstrong auf Tour in der DDR 1965
DAS MINSK, Potsdam
16.9.2023 – 4.2.2024
Mitten im Kalten Krieg trat der afroamerikanische Jazzmusiker in Ost-Berlin, Leipzig, Magdeburg, Erfurt und Schwerin auf. Mit 17 Konzerten in nur neun Tagen war die Tour sehr eng getaktet. Die Hallen, die jeweils 2.000 bis 3.000 Sitzplätze umfassten, waren schnell ausverkauft – etwa 45.000 Menschen erlebten Louis Armstrong und seine All Stars live in der DDR.
Dieser historische Moment ist Ausgangspunkt für die Ausstellung im MINSK Kunsthaus in Potsdam, die die Ambivalenz dieser offiziellen Einladung vor dem Hintergrund der Bürgerrechtsbewegung in den USA und dem Eisernen Vorhang in Europa untersucht. Zentrale Fragen der Ausstellung sind: Was bedeutet es, durch die Welt zu touren und Unterdrückungssysteme und Diktaturen im Namen der Freiheit zu besuchen? Was bedeutet es, unterwegs wiederholt Anerkennung und zugleich Rassismus zu erleben und dann nach Hause zurückzukehren, um gleich wieder mit Rassismus konfrontiert zu werden?
Kurator*innen: Paola Malavassi, Jason Moran
Kuratorische Assistentin: Marie Gerbaulet
Austellungsarchitektur: Kooperative für Darstellungspolitik