Kooperative für Darstellungspolitik
Die Kooperative
für Darstellungspolitik
forscht zur Repräsentation
politischer und
kultureller Anliegen
in der Öffentlichkeit.

Geniale Dilletanten
Ausstellung zur Subkultur der 1980er Jahre in Deutschland

Minsk
Zentrum für moderne Kunst, Ul. Nekrassowa 3
23.04.–13.05.2015

Vor allem im Umfeld von Kunsthochschulen entwickelte sich in den 80-er Jahren eine künstlerische Vehemenz, die durch genreübergreifendes Experimentieren und den Einsatz neuer elektronischer Geräte geprägt war; auf virtuoses Können wurde häufig bewusst verzichtet. Die Gründung von Plattenlabels, Magazinen, Galerien und Clubs sowie das unabhängige Produzieren von Platten, Kassetten und Konzerten deuten auf eine verstärkte Selbstorganisation und den Do-It-Yourself-Gedanken dieser Zeit hin. Statt des Englischen etablierte sich die deutsche Sprache in Songtexten und Bandnamen, wodurch sich die Protagonisten der Szene vom Mainstream absetzten und ihren Anspruch untermauerten, einen radikalen Bruch herbeizuführen. Mit ihrem lautstarken Protest und gezielter Provokation erlangte die künstlerische Alternativszene auch international Aufsehen und Anerkennung.

Die breit angelegte Ausstellung präsentiert Protagonisten und Treffpunkte der künstlerischen Szenen der Zeit in verschiedenen Städten und bietet Einblicke in die vielfältigen Netzwerke. Nicht zuletzt werden zeitgleiche Entwicklungen in Kunst, Film, Mode und Design thematisiert. Mit einem eigens produzierten Interviewfilm, Video- und Fotomaterial, Hörbeispielen, Magazinen, Plakaten und weiteren Exponaten aus der Szene, geht die bisher umfangreichste Präsentation der deutschen Subkultur der 1980-er Jahre mit einem Begleitprogramm einher.

„Geniale Dilletanten“ – Subkultur der 1980er-Jahre in Deutschland“ ist eine Tourneeausstellung des Goethe-Instituts, die weltweit in Museen und anderen Ausstellungsorten gezeigt wird. Minsk wird die erste Station auf dieser Tournee. Die Ausstellung wurde vom Bereich Bildende Kunst des Goethe-Institut initiiert; sie wurde kuratiert von Mathilde Weh in Zusammenarbeit mit Aline Fieker.